TECHNISCHE HOCHSCHULE WILDAU: EU-geförderter Workshop „Wirkung und Wirksamkeit“
Zwei Tage, zwei TrActors, eine Gruppe ausgewählter Studierender der TH Wildau und ein Ziel: intensives Soft Skill Coaching zur Vorbereitung auf das Innovation Camp im Rahmen des ESF-geförderten Projekts „Coaching:Pilot“. Einer Innovationswerkstatt, in der regionale Unternehmen die Kenntnisse des Nachwuchses um praktische Erfahrungen erweitern helfen.
VitaminT-ler Stefan Rihl berichtet über das in diesem Projekt integrierte spannende Training der so genannten weichen Faktoren: Kommunikation, überzeugendes Auftreten, zielführende Kommunikation und empfängerzentrierte Aufbereitung von Ergebnissen…
„Wirkung und Wirksamkeit“ – Zwei Tage Soft-Skill-Training mit Studierenden
Gegenseitige Partnerinterviews und Vorstellen der Kommiliton*innen vor dem Publikum statt einer herkömmlichen Vorstellungsrunde. Damit beginnt unser Workshop an der TH Wildau.
Bereits zum dritten Mal leite ich dort einen zweitägigen Workshop an. Neu jedoch ist, dass erstmals die diplomierte Psychologin und erfahrene Rollenspielerin Christiane Huber als TrActor-Kollegin an meiner Seite steht. Aber auch der Workshop selbst bedeutet keineswegs Routine – allein schon durch unsere Methodik. Aber dazu später mehr.
Im Projekt „Coaching:Pilot“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und dem Land Brandenburg gefördert wird, arbeiten ausgewählte Studierende der Technischen Hochschule Wildau in Innovationsprojekten mit regionalen Unternehmen zusammen. So können sie vor dem Berufseinstieg ihre Kenntnisse ganz praktisch umsetzen und sich in der Region vernetzen. Damit das noch besser gelingt, gibt es zur Vorbereitung zwei Trainingsmodule: „Graphic Recording“ mit dem VitaminT-Kooperationspartner Ellery Studios aus Berlin sowie „Wirkung und Wirksamkeit“, bei dem das Team von VitaminT zum Einsatz kommt.
Vom Umgang mit Menschen
Dabei werden den Teilnehmer*innen überwiegend durch Mittel aus Theater und Theaterpädagogik Skills an die Hand gegeben, mit denen sie eine der größten Herausforderungen meistern können: die menschliche Schnittstelle. Der Umgang mit Menschen also steht im Zentrum unseres Workshops: Wie kann ich, auch in schwierigen Situationen, wertschätzend und zielführend kommunizieren? Wie kann ich andere von meinen Ideen nicht nur überzeugen, sondern sie sogar dafür begeistern? Wie kann ich meine Körpersprache einsetzen, um der Situation und meinem Gegenüber angemessen zu begegnen? Ein straffes Programm für zwei intensive Tage.
Die Gruppe ist sehr heterogen, unterschiedliche Erfahrungshorizonte spielen ebenso eine Rolle wie voneinander abweichende Zukunftspläne oder kulturelle Unterschiede. Eine Situation, der unsere Methodik perfekt Rechnung trägt: Es gibt keine schnellen, einfachen Lösungen, die für alle passen. Und das soll es auch nicht. Alle Teilnehmenden sind entsprechend ihrer Persönlichkeit gefordert und können individuelle Erkenntnisse gewinnen, was mitunter zu lebhaften Diskussionen führt.
Praxissimulationen, Übungen und theoretischer Input
Kernstück des ersten Tages ist dabei die Simulation von zwei relevanten Gesprächssituationen, die wir gemeinsam mit den Teilnehmer*innen entwickeln: ein Vorstellungsgespräch und eine Konfliktsituation am Arbeitsplatz.
Bei der fiktiven Bewerbung um eine Praktikantenstelle schlüpfe ich in die Rolle des Recruiters. Und schon bietet sich den Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich meinen Fragen zu stellen und dabei unterschiedliche Verhaltensweisen und Strategien zu erproben.
Im zweiten Rollenspiel muss eine junge Mitarbeiterin feststellen, dass eine erfahrene Kollegin nicht regelkonform handelt. Die besondere Herausforderung: Wie kann ich diese Kollegin (dargestellt von Christiane Huber) einerseits mit ihrem Verhalten konfrontieren, ihr aber andererseits auch ein Feedback geben, das sie annehmen kann – trotz der großen Unterschiede in Alter, Erfahrung und Unternehmenszugehörigkeit. Auch hier können die Beteiligten verschiedene Herangehensweisen austesten.
Ergänzend dazu haben wir noch viele weitere praktische Übungen im Gepäck. So werden Themen wie Status und Körpersprache, Empathie, Aktives Zuhören, Schlagfertigkeit und Storytelling in Kleingruppen oder als Partnerübung bearbeitet.
Außerdem stellen wir verschiedene Kommunikationsmodelle vor und beschäftigen uns mit Fragetechnik und der Psychologie von Gesprächen.
Adressatengerechte Präsentation
Der zweite Tag steht ganz im Zeichen von Präsentation und Vortrag. Nach der Theorie zu Aufbau und Gestaltung überzeugender, spannender Vorträge folgt deren praktische Umsetzung: die Teilnehmer*innen erarbeiten zu einem vorgegebenen Thema zunächst einen knappen Pitch und anschließend eine Kurz-Präsentation. Input erhalten sie dabei dank des Feedbacks aus der Runde und gezielten Coachings durch uns TrActors.
Und so stehen die Studierenden nach zwei intensiven Trainings-Tagen wieder vor der Gruppe und präsentieren. Und allen kann man deutlich anmerken, welchen Weg sie in dieser Zeit gegangen sind.
Weitere Infos unter